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Aktuelle Sicht der Kantone zum Sachplan Geologische Tiefenlager

Anschliessend an die Mitgliederversammlung von KLAR! Züri Unterland referierten Dr. Thomas Flüeler, Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL), Kanton Zürich, Thomas Frei, Abteilung Raumentwicklung, Kanton Aargau und Dr. Iwan Stössel, Interkantonales Labor, Kanton Schaffhausen aus der Sicht der Kantone über den Sachplan geologische Tiefenlager.

Präsentation …

 

Fehlendes Vertrauen in den Sachplanprozess

Medienmitteilung zur Regionalkonferenz Nördlich Lägern vom 17.11.2012

Die Veröffentlichung des internen Nagrapapiers durch die Medien stärkt die Befürchtungen von LoTi und Klar! Züri Unterland, dass das Sachplanverfahren so nicht zu einem möglichst sicheren Atommüllendlager führen wird.

Auch das vom BfE-Direktor Walter Steinemann angekündigte Coaching der Nagra vermag nicht das dringend nötige Vertrauen wieder herzustellen, da das Verfahren in der heutigen Form weder ergebnisoffen, noch transparent ist.

Die Klärung folgender offener Punkte bedarf eine Anpassung der Prozesse innerhalb der Regionalkonferenz:

  • Die ausstehenden Untersuchungsergebnisse des UVEK zu den Vorwürfen der aus dem Beirat Entsorung und der KNS zurückgetretenen Experten Walter Wildi und Marcos Buser.
  • Die noch nicht verfügbaren Ergebnisse der seismischen Untersuchungen und die damit einhergehenden unterschiedlichen Wissensstände in den Regionen.
  • Die unbeantwortete Frage, ob das Lager mit einer Rampe, einem Schacht oder beidem erschlossen werden soll.
  • Die unbeantwortete Frage, ob die radioaktiven Abfälle nicht auch im ZWILAG umgepackt und konditioniert werden können.
  • Die von der Nagra vorgeschlagenen Oberflächenstandorte über Grundwasser.
  • Die Beantwortung weiterer sicherheitstechnischer Fragen, wie die Gasentwicklung, das Rückholungskonzept und die Markierung des Lagers.
  • Der mangelnde Informationsfluss und die unzureichende Vergleichbarkeit der Partizipationsprozesse unter den potentiellen Standortgebieten.
  • Die nicht deutlich wahrnehmbare Leitung des Prozesses durch das BFE.

Um das Vertrauen der Bevölkerung in das laufende Sachplanverfahren wieder herzustellen ist es unerlässlich, dass die Anliegen der Bevölkerung auch berücksichtigt werden. Genau hier sind bis jetzt aber noch keine Anzeichen erkennbar. Darum werden die beiden Organisationen Klar! Züri Unterland und LoTi an der kommenden Regionalkonferenz Anträge stellen, welche zu Ziel haben Transparenz und Ergebnisoffenheit im Sachplanprozess herzustellen.

Anträge

Kontakte:

Lukas Spuhler (+41 76 414 19 00)
Regula Käser (+41 79 505 67 38)

Tiefenlager: Es droht der nächste Scherbenhaufen

Das am Sonntag veröffentlichte vertrauliche Dokument der Nagra bestätigt, was schon lange vermutet wurde: Die Atommüll-Lagerorte sind bereits festgelegt. Die aufwändig inszenierte Partizipation verkommt zur reinen Alibiübung.

Das veröffentlichte Dokument erweckt den Eindruck, dass für die NAGRA der laufende Auswahlprozess bereits abgeschlossen ist. Der Wellenberg und die Region Jurasüdfuss
werden gar nicht mehr aufgeführt. In Nördlich-Lägern und im Südranden wären pro forma noch je zwei Bohrungen geplant, in den anderen zwei Regionen sind vier Bohrungen vorgesehen. Das Weinland ist für den stark aktiven, Jura-Ost für den schwach und mittelaktiven Abfall vorgesehen.

Unzureichendes Sachplanverfahren
Die NAGRA unterläuft damit den politischen Auftrag des Bundesrats, sechs Standortgebiete gleichwertig zu erforschen. Am sich abzeichnenden Scherbenhaufen in der Standortsuche ist aber auch der Bund mitverantwortlich: Das vom BFE erarbeitete heutige Sachplanverfahren führt zu keiner sicherheitstechnischen Vergleichbarkeit der
vorgeschlagenen Standortregionen. Zu unterschiedlich ist der gegenwärtige geologische Wissensstand über die möglichen Lagerstandorte in der Tiefe. Trotzdem lässt das Verfahren durch eine verfrühte Festlegungen möglicher Oberflächenanlagen und die bereits angelaufene Kompensationsdiskussion eine Beeinflussung der Standortwahl zu.

Unabhängigen Entsorgungsorganisation gefordert

KLAR! Züri Unterland verlangt eine Anpassung des laufenden Prozesses, damit eine gleichwertige und vergleichbare sicherheitstechnische Beurteilung aller potentieller
Lagergebiete ermöglicht werden kann. Dazu braucht es ein transparentes demokratisches Verfahren, welches eine echte Partizipation ermöglicht. Die von den AKW-Betreibern
abhängige NAGRA hat wiederholt bewiesen, dass sie in der heutigen Form den Auftrag des Bundes so nicht erfüllen kann. Darum braucht es dringend eine unabhängige Entsorgungsorganisation, welche Gewähr bietet, für ein möglichst sicheres Atommülllager.

Kontakte:
Co-Präsidium KLAR! Züri Unterland
Lukas Spuhler & Regula Kaeser-Stöckli

Mediemitteilung

Sachplan Nukleare Entsorgung: Ein Experiment

Hochrhein aktiv führt am Donnerstag, 8. November 2012 um 19:30 Uhr in der Gemeindehalle Jestetten eine Veranstaltung mit dem Thema „Sachplan Nukleare Entsorgung: Ein Experiment“ durch.

Referenten sind Prof. Walter Wildi, Geologieprofessor Uni Genf, ehmaliger Präsident der Kommission für die Sicherheit der Kernanlagen in der Schweiz (KNS) und Dr. Stephan Rawyler, Gemeindepräsident Neuhausen am Rheinfall und Präsident der Regionalkonferenz Südranden.