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Newsletter Nr. 2 zum möglichen Atommüllager in unserer Region

Liebe Mitglieder von KLAR! Züri Unterland

In den Prozess um das künftige Atommülllager kommt Bewegung!

Am 20. Januar haben Nagra und BFE mögliche Standorte für die Oberflächenanlagen bekannt gegeben, dies obschon ein definitiver Entscheid für ein Lagerstandort frühestens in 10 Jahren zu erwarten ist.

Das geologische Wissen in den verschiedenen Regionen ist mangelhaft und die Experten sind sich nicht einig, wie ein Tiefenlager erschlossen werden soll. Die Nagra möchte eine kilometerlange Rampe, die Kommission für nukleare Sicherheit (KNS) lieber einen möglichst kurzen, senkrechten Stollen.

Doch die im Rahmen der Mitwirkung einberufenen Regionalkonferenzen sollen sich bereits jetzt mit sekundären Aspekten, wie der Lage von Oberflächenanlagen, befassen.

Dabei beeinträchtigen solche politische Akzeptanzfragen, einhergehend mit der verfrühte Nennung der möglichen Standorte für Oberflächenanlagen, die Suche nach dem sichersten Tiefenlager. Zudem sind grundsätzliche Zweifel an der sorgfältigen Standortsuche innerhalb oder in unmittelbarer Nähe der An- und Abflugschneisen des Flughafen Zürich-Kloten angebracht.

Daher fordern wir:

  • Für alle Regionen müssen vergleichbare geologischen Grundlagen vorliegen
  • Ungeklärte Fragen der Erschliessung zwischen Tiefenlager und Oberflächenanlagen müssen geklärt sein
  • Erst dann soll ein Lagerstandort und danach der Ort für die zugehörige Oberflächeninfrastruktur bestimmt werden

Informationen zu den potentiellen Standortarealen für die Oberflächenanlage künftiger geologischer Tiefenlager

Nagra und BFE veranstalten in den kommenden Wochen Informationsanlässe in den Standortgemeinden, eine gute Gelegenheit also, um dort kritische Fragen zu stellen. Für das Gebiet Nördlich Lägern gibt es folgende Anlässe:

  • Rekingen: Donnerstag, 23. Februar 2012, 19.30 Uhr, Mehrzweckhalle
  • Weiach: Dienstag, 28. Februar 2012, 19.30 Uhr, Gemeindesaal
  • Glattfelden: Dienstag, 6. März 2012, 19.30 Uhr, Mehrzweckhalle
  • Hohentengen: Montag, 13. Februar, 19 Uhr, Gemeindehalle

Für die Region Zürich-Nordost fand in Marthalen schon eine solche Veranstaltung statt. Der Landbote titelte tags darauf „Kalte Dusche für Nagra und Bund“. Weitere Details siehe im Bericht.

Verlauf der 2. Regionalkonferenz

Ende November besuchten die Regionalkonferenzteilnehmer von KLAR! Züri Unterland die Wissenstransfermodule «Ethik und die Entsorgung von radioaktiven Abfällen», sowie «Sachplan geologische Tiefenlager – Sicherheit und Verfahren». Dabei wurde uns ein selektives Ethik-Verständnis vorgestellt, welches die Fragen der (noch immer laufenden) Atommüllproduktion gänzlich ausklammerte. Das gleich anschliessend vorgestellte Sachplanverfahren verunmöglichte auch eine vertiefte Auseinandersetzung mit dem Thema.

Die zweite Regionalkonferenz fand am Abend des 15. Dezember in Bülach statt. Dabei wurde das Organisationsreglement aufgrund eines Ordnungsantrags unsererseits ausgiebig diskutiert. Leider wurden unseren inhaltlichen Forderungen z.T. sehr knapp abgelehnt. Es waren dies:

  • Offenlegung der Interessenverbindungen der Regionalkonferenzmitglieder
  • Genehmigung der Leistungsvereinbarung mit dem BFE durch die Regionalkonfrenz
  • Wahl der Medienstelle durch die Regionalkonferenz
  • Änderungen Organisationsreglement – Mehrheitsdefinition

Weitere wichtige Termine

  • 11. März 2012: am Jahrestag von Fukushima findet der Menschenstrom gegen Atom statt. Dieses Jahr in Mühleberg http://www.menschenstrom.ch
  • 21. März 2012, 19:30 Uhr: Mitgliederversammlung KLAR! Züri Unterland in Glattfelden

Vielen Dank für Eure Unterstützung und Euer Interesse auch im 2012. Wir freuen uns, wenn Ihr Zeit findet, die eine oder andere Veranstaltung zu besuchen.

Mit herzlichen Grüssen

Regula Kaeser-Stöckli und Lukas Spuhler
Co-Präsidium KLAR! Züri Unterland

MenschenStrom gegen Atom: Demozug nach Mühleberg am 11. März 2012

Am Jahrestag der Katastrophe von Fukushima findet der dritte MenschenStrom gegen Atom statt. Gemeinsam wandern wir von Gümmenen zum AKW Mühleberg und setzen ein Zeichen gegen die Atomenergie und für die Energiewende.

Die Katastrophe in Fukushima brachte in der schweizerischen Energiepolitik vieles ins Rollen. Bis der beschlossene Atomausstieg verbindlich wird, ist es aber ein langer Weg. Der Druck auf die Entscheidungsträger muss aufrecht erhalten bleiben, damit dieser nicht zur reinen Absichtserklärung verkommt.

Deshalb fordern wir am 11. März die sofortige Abschaltung der Schrottreaktoren Mühleberg und Beznau sowie die Konkretisierung des Atomausstiegs. Die Zukunft ist erneuerbar!

Informationen unter www.menschenstrom.ch