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MenschenStrom gegen Atom: Demozug nach Mühleberg am 11. März 2012
Am Jahrestag der Katastrophe von Fukushima findet der dritte MenschenStrom gegen Atom statt. Gemeinsam wandern wir von Gümmenen zum AKW Mühleberg und setzen ein Zeichen gegen die Atomenergie und für die Energiewende.
Die Katastrophe in Fukushima brachte in der schweizerischen Energiepolitik vieles ins Rollen. Bis der beschlossene Atomausstieg verbindlich wird, ist es aber ein langer Weg. Der Druck auf die Entscheidungsträger muss aufrecht erhalten bleiben, damit dieser nicht zur reinen Absichtserklärung verkommt.
Deshalb fordern wir am 11. März die sofortige Abschaltung der Schrottreaktoren Mühleberg und Beznau sowie die Konkretisierung des Atomausstiegs. Die Zukunft ist erneuerbar!
Informationen unter www.menschenstrom.ch
Atomfilz
Tages Anzeiger vom 7.12.2010: Leserbrief von Felix Böni, Vorstandsmitglied KLAR! Züri Unterland.
Die Zürcher Regierungsräte Markus Kägi und Ernst Stocker sitzen im Axpo-Verwaltungsrat. Axpo beherrscht zusammen mit den anderen AKW-Betreibern die Nagra; diese finanziert für das Anhörungsverfahren den möglichen Standortkanton Zürich, welcher vertreten durch Baudirektor Kägi die Interessen der Bevölkerung in der Standortfrage für das geplante Atommülllager wahrnehmen soll. Das ist Atomfilz! Es kann doch nicht sein, dass die von der Atomindustrie beherrschte und alimentierte Nagra die Behörde bezahlt, welche im Anhörungsverfahren die Interessen der Bevölkerung vertritt. Die Nagra (Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle) muss unabhängig von der Atomindustrie werden, und die Abgaben für die Entsorgung des Atommülls, welche der Konsument mit seiner Stromrechnung bezahlt, sollen vom Bund verwaltet und eingesetzt werden. Erst dann soll ein neuer, glaubwürdiger Entsorgungsnachweis, basierend auf einer sicheren, nachhaltigen Lösung und ohne Abhängigkeit von der Atomindustrie, erarbeitet werden.
KLAR! ZU wehrt sich gegen Tiefenlager und nimmt an der Anhörung „Sachplan geologische Tiefenlager, Etappe 1“ teil
Der vor kurzem neu gegründete Verein KLAR! Züri Unterland wehrt sich gegen eine atomare Lagerstätte im Gebiet nördlich Lägern. Er fordert den Verzicht auf neue AKW und ein definiertes Ausstiegsszenarios aus der Atomenergie.
Im Rahmen der Anhörung wird der Ergebnisbericht der Etappe 1 grundsätzlich kritisiert. Das Konzept der Atommülllagerung ist unausgereift, da zahlreiche technische Hindernissen bestehen und die gesellschaftspolitischen Fragen zu den langen Zeiträumen noch immer unbeantwortet sind.
Die Abhängigkeit der Nagra von der Atomindustrie ist problematisch. Sie kann dazu führen, dass für das Abfallproblem nicht die beste Lösung gefunden wird, sondern eine kostenoptimierte Entsorgung im Sinne der AKW-Betreiber zu Zuge kommt. Für eine Rückholung und Langzeitüberwachung des Atommülls sind unzureichend finanzielle Mittel und auch keine Rückstellungen vorgesehen.
Ebenfalls wird kritisiert, dass das Partizipationsverfahren bereits gestartet wurde, obschon der Wissenstand über die potentiellen Standortgebiete sehr unterschiedlich ist. Der Prozess der Partizipation wird durch diese verfrühte Standortsuche und das ohnehin schon sehr komplexe Sachplanverfahren bereits zu Beginn in Frage gestellt.
Forderung Entsorgungsnachweis aufheben
KLAR! Züri Unterland verlangt, dass der Entsorgungsnachweis aufgehoben und die Standortsuche aufgeschoben wird, bis das künftige Lagervolumen festgelegt ist. Dazu braucht es einen Verzicht auf neue Atomkraftwerke und eine definiertes Ausstiegsszenarios aus der Atomenergie.
Das Lagerkonzept muss überarbeiten werden, so dass technische Unsicherheiten gelöst und gesellschaftspolitische Fragen zu den langen Zeiträumen ausreichend berücksichtigt sind.
Die Nagra muss unabhängig von den AKW-Betreibern funktionieren. Die finanziellen Rückstellungen für den Umgang mit dem Atommüll sind zu erhöhen, so dass eine allfällige Rückholung und eine längere Überwachung des Abfalls gewährleistet werden kann.
Über die potentiellen Standortgebiete muss der gleiche Wissensstand vorhanden sein. Ein echter Mitbestimmungsprozess muss so gestaltet werden, dass keiner Region ein atomares Langzeitlager aufgezwungen werden kann.
Zu wenig Dampf in der AKW-Debatte: Grüne engagieren sich stärker.
KLAR! Züri Unterland gegründet
KLAR! Züri Unterland wurde am 4. November 2011 mit folgenden Zielen gegründet:
- die Erhaltung eines langfristig intakten Lebensraumes für uns und unsere Nachkommen
- den Ausstieg aus der Atomenergie;
- die Schaffung bzw. Erhaltung des demokratischen Mitbestimmungsrechts der betroffenen Bevölkerung in Atomfragen;
- den Widerstand gegen eine atomare Lagerstätte im Gebiet nördlich Lägern, so wie dies von der Nagra und im aktuellen Verfahren zum Sachplan geologischer Tiefenlager vorgesehen ist.