KLAR! ZU wehrt sich gegen Tiefenlager und nimmt an der Anhörung „Sachplan geologische Tiefenlager, Etappe 1“ teil

Der vor kurzem neu gegründete Verein KLAR! Züri Unterland wehrt sich gegen eine atomare Lagerstätte im Gebiet nördlich Lägern. Er fordert den Verzicht auf neue AKW und ein definiertes Ausstiegsszenarios aus der Atomenergie.

Im Rahmen der Anhörung wird der Ergebnisbericht der Etappe 1 grundsätzlich kritisiert. Das Konzept der Atommülllagerung ist unausgereift, da zahlreiche technische Hindernissen bestehen und die gesellschaftspolitischen Fragen zu den langen Zeiträumen noch immer unbeantwortet sind.

Die Abhängigkeit der Nagra von der Atomindustrie ist problematisch. Sie kann dazu führen, dass für das Abfallproblem nicht die beste Lösung gefunden wird, sondern eine kostenoptimierte Entsorgung im Sinne der AKW-Betreiber zu Zuge kommt. Für eine Rückholung und Langzeitüberwachung des Atommülls sind unzureichend finanzielle Mittel und auch keine Rückstellungen vorgesehen.

Ebenfalls wird kritisiert, dass das Partizipationsverfahren bereits gestartet wurde, obschon der Wissenstand über die potentiellen Standortgebiete sehr unterschiedlich ist. Der Prozess der Partizipation wird durch diese verfrühte Standortsuche und das ohnehin schon sehr komplexe Sachplanverfahren bereits zu Beginn in Frage gestellt.

Forderung Entsorgungsnachweis aufheben

KLAR! Züri Unterland verlangt, dass der Entsorgungsnachweis aufgehoben und die Standortsuche aufgeschoben wird, bis das künftige Lagervolumen festgelegt ist. Dazu braucht es einen Verzicht auf neue Atomkraftwerke und eine definiertes Ausstiegsszenarios aus der Atomenergie.

Das Lagerkonzept muss überarbeiten werden, so dass technische Unsicherheiten gelöst und gesellschaftspolitische Fragen zu den langen Zeiträumen ausreichend berücksichtigt sind.

Die Nagra muss unabhängig von den AKW-Betreibern funktionieren. Die finanziellen Rückstellungen für den Umgang mit dem Atommüll sind zu erhöhen, so dass eine allfällige Rückholung und eine längere Überwachung des Abfalls gewährleistet werden kann.

Über die potentiellen Standortgebiete muss der gleiche Wissensstand vorhanden sein. Ein echter Mitbestimmungsprozess muss so gestaltet werden, dass keiner Region ein atomares Langzeitlager aufgezwungen werden kann.

zur Stellungnahme …

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