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Die Würfel sind gefallen

Medienmitteilung zu den Nagra-Vorschlägen für mögliche Standorte für Atommüll-Endlager

Der Wellenberg, Jura Südfuss, Südranden und Nördlich Lägern sind nicht unerwartet aus dem Rennen genommen worden. Mögliche Standorte für die Oberflächenanlagen eines Atommülllagers werden eingegrenzt und reduziert, obwohl noch nicht bekannt ist, wo und wie der Atommüll im Untergrund am sichersten gelagert werden kann. Immer noch sind viele Fragen ungelöst.

Bei KLAR! Züri Unterland mag keine Jubelstimmung aufkommen. Zwar ist unsere Region aus dem Verfahren ausgeschieden. Das heisst aber noch lange nicht, dass das Verfahren richtig und zielführend ist.

Das Pferd wird immer noch vom Schweif her aufgezäumt, sprich es werden Standorte für die Oberflächenanlage eines Tiefenlagers bestimmt, bevor man weiss wo der sicherste Lagerplatz im Untergrund ist.
Nach wie vor haben die verschiedenen Standortvorschläge nicht den gleichen vergleichbaren Untersuchungsstand und wichtige Fragen, z.B ob das Tiefenlager mit einem Stollen oder einem Schacht erschlossen werden soll, sind immer noch unbeantwortet. Obwohl diese ebenso zentral sind für die Auswahl eines möglichen Standorts. Wir fordern die Verantwortlichen auf, diese Fragen vorgängig zu klären und das ganze Verfahren wissenschaftlich korrekt aufzugleisen.

Kontakt:

Regula Kaeser-Stöckli
Präsidentin KLAR! Züri Unterland,
Tel. 044 813 53 13
Mobil 079 505 67 38

KLAR! Züri Unterland sistiert Teilnahme an der Regionalkonferenz Lägern Nord

Heute hat die Regionalkonferenz Nördlich Lägern einen Antrag zur Offenlegung der wirtschaftlichen Abhängigkeiten der Regionalkonferenz-Mitglieder abgewiesen. Die Ablehnung bringt für den Verein KLAR! Züri Unterland das Fass zum überlaufen: „Wir sind nicht länger bereit, bei einem derart intransparenten Verfahren mitzuwirken und sistieren die Teilnahme an der Konferenz solange, bis der schein-partizipative Prozess korrigiert wird“, so Lukas Spuhler, Co-Präsident von KLAR! Züri Unterland. Denn: Eine Offenlegung der Interessenbindungen hätte einige pikante Details ans Licht gebracht.

Weitere Details in der Medienmitteilung

Aktuelle Sicht der Kantone zum Sachplan Geologische Tiefenlager

Anschliessend an die Mitgliederversammlung von KLAR! Züri Unterland referierten Dr. Thomas Flüeler, Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL), Kanton Zürich, Thomas Frei, Abteilung Raumentwicklung, Kanton Aargau und Dr. Iwan Stössel, Interkantonales Labor, Kanton Schaffhausen aus der Sicht der Kantone über den Sachplan geologische Tiefenlager.

Präsentation …

 

Walter Wildi: „Die Weiterführung des Sachplans für Oberflächenanlagen durch die verantwortlichen Behörden und Entsorger erscheint unter diesen Voraussetzungen sinn- und kopflos“.

Nachdem die Standortwahl für die Oberflächenanlagen im Rahmen der Etappe 2 des „Sachplan geologische Tiefenlager“ vor allem an der Grundwasserfrage anstiess,  geht das Verfahren in eine zweite Runde. Aber noch immer, ohne die geologischen Verhältnisse unter Tage weiter geklärt zu haben. Das nachfolgende Memento von Walter Wildi zeigt auf, dass bei dieser Vorgehensweise die Karten à priori „gezinkt“ sind, namentlich für die hoch radioaktiven Abfälle: Für zwei von drei Standortregionen (Bözberg und Lägern Nord) sind die heutigen Grundkenntnisse zur Ressourcenfrage (Kohle- und Gasvorkommen im Permokarbon Trog) und zu geologischen Risiken (Gesteinsdeformation) ungünstig. Einzig vertiefte geologische Untersuchungen könnten sie eventuell verbessern (oder aber die Regionen definitiv eliminieren). Memo Standortwahl

Anhörung zum Entsorgungsprogramm

Die Anhörung zum Entsorgungsprogramm für den Schweizer Atommüll ist heute zu Ende gegangen. Das favorisierte Konzept der Tiefenlager ist noch nicht genügend ausgereift. KLAR! Züri Unterland fordert, dass das Bundesamt für Energie BFE das Konzept, sowie das Entsorgungsprogramm und den Sachplan überarbeitet.

Das vorliegende Entsorgungsprogramm wurde 2008 von der Nagra erstellt. Diesen Freitag, 28. September – also ganze vier Jahre später – endet die Anhörungsfrist der Berichte NTB 08-01 und 08-02 der Nagra. Ziel des Entsorgungsprogramms ist es, die nötigen Schritte auf dem Weg zu einem Tiefenlager festzulegen.

Konzept der Tiefenlagerung ungenügend

Dass eine Lösung für den Atommüll gefunden werden muss, ist sich KLAR! Züri Unterland bewusst. Das jetzige Entsorgungsprogramm lässt noch viele technische Fragen offen und die Frage der Langzeitsicherheit ist nicht angemessen berücksichtigt. Die langen Zeiträume, über die man bei radioaktivem Material sprechen muss, sind für die Sicherheit von Mensch und Umwelt von zentraler Bedeutung.

Das Entsorgungsprogramm weisst Mängel auf

Trotz der grundsätzlichen Kritik am Tiefenlagerkonzept beteiligen wir uns am ganzen Prozess im Sinn von konstruktiver Mitarbeit, um eine sicher Lösung zu finden. KLAR! Züri Unterland weist auf erhebliche Mängel im Entsorgungsprogramm der Nagra und dem aktuellen Verfahren hin:

  • Die Kritik am Sachplanverfahren wird nicht aufgenommen. In diesem Zusammenhang verweisen wir auf den Rücktritt von Experten wie Marcos Buser und Walter Wildi aus eben diesem Grund.
  • Das Verfahren erfolgt nicht nach dem Sicherheitsprimat: zum Beispiel sind die verschiedenen potenziellen Standorte nicht auf dem gleichen geologischen Wissensstand.

KLAR! Züri Unterland fordert das Bundesamt für Energie BFE auf, das Konzept, sowie das Entsorgungsprogramm und den Sachplan zu überarbeiten, um ein möglichst sicheres Lager planen zu können.

Die ausführliche Stellungnahme, die in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Energiestiftung erarbeitet wurde, finden Sie hier.

Zürcher Regierungsrat fordert Neubewertung der Standortkriterien

Der Zürcher Regierungsrat lehnt die durch die Nagra vorgeschlagenen Lagerstandorte für die Oberflächenanlagen eines zukünftigen Atommülllagers ab. Dies aus folgenden Gründen:

  • Aus Sicherheitsgründen soll zuerst der Lagerstandort im Untergrund festgelegt werden und anhand des sichersten Weges zur Oberfläche der Oberflächenstandort bestimmt werden.
  • Fünf der sechs vorgeschlagenen Standorte liegen über besonders geschützten Gewässerschutzbereichen
  • Die Auswahlkriteren sollen neu bestimmt und gewichtet werden

Link zur Mediemitteilung des Kantons Zürich …

Regierungsratsbeschluss …

Bulletin Standpunkt des Kantons Zürich …