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Atommüll – Endlager verzweifelt gesucht

Gerade rollen sie wieder: Die Castor-Transporte mit dem hochradioaktiven Müll. Und dieser Müll spaltet die Nation. Denn weltweit gibt es kein einziges Endlager für diese Abfälle. Und die beschlossene Verlängerung der AKW-Laufzeiten vergrößert deren Menge noch einmal erheblich. Aber los werden müssen wir den Müll – für mindestens eine Millionen Jahre. Nur wie? Und was genau ist Atommüll eigentlich? Quarks & Co geht diesen Fragen nach und verrät außerdem, welche Rolle die Politik beim Thema Kernenergie spielt und warum die Stromkonzerne an ihrem Müll sogar noch verdienen.

Quarks&Co – Sendung des WDR Fernsehen vom 9.11.2010.

KLAR! ZU wehrt sich gegen Tiefenlager und nimmt an der Anhörung „Sachplan geologische Tiefenlager, Etappe 1“ teil

Der vor kurzem neu gegründete Verein KLAR! Züri Unterland wehrt sich gegen eine atomare Lagerstätte im Gebiet nördlich Lägern. Er fordert den Verzicht auf neue AKW und ein definiertes Ausstiegsszenarios aus der Atomenergie.

Im Rahmen der Anhörung wird der Ergebnisbericht der Etappe 1 grundsätzlich kritisiert. Das Konzept der Atommülllagerung ist unausgereift, da zahlreiche technische Hindernissen bestehen und die gesellschaftspolitischen Fragen zu den langen Zeiträumen noch immer unbeantwortet sind.

Die Abhängigkeit der Nagra von der Atomindustrie ist problematisch. Sie kann dazu führen, dass für das Abfallproblem nicht die beste Lösung gefunden wird, sondern eine kostenoptimierte Entsorgung im Sinne der AKW-Betreiber zu Zuge kommt. Für eine Rückholung und Langzeitüberwachung des Atommülls sind unzureichend finanzielle Mittel und auch keine Rückstellungen vorgesehen.

Ebenfalls wird kritisiert, dass das Partizipationsverfahren bereits gestartet wurde, obschon der Wissenstand über die potentiellen Standortgebiete sehr unterschiedlich ist. Der Prozess der Partizipation wird durch diese verfrühte Standortsuche und das ohnehin schon sehr komplexe Sachplanverfahren bereits zu Beginn in Frage gestellt.

Forderung Entsorgungsnachweis aufheben

KLAR! Züri Unterland verlangt, dass der Entsorgungsnachweis aufgehoben und die Standortsuche aufgeschoben wird, bis das künftige Lagervolumen festgelegt ist. Dazu braucht es einen Verzicht auf neue Atomkraftwerke und eine definiertes Ausstiegsszenarios aus der Atomenergie.

Das Lagerkonzept muss überarbeiten werden, so dass technische Unsicherheiten gelöst und gesellschaftspolitische Fragen zu den langen Zeiträumen ausreichend berücksichtigt sind.

Die Nagra muss unabhängig von den AKW-Betreibern funktionieren. Die finanziellen Rückstellungen für den Umgang mit dem Atommüll sind zu erhöhen, so dass eine allfällige Rückholung und eine längere Überwachung des Abfalls gewährleistet werden kann.

Über die potentiellen Standortgebiete muss der gleiche Wissensstand vorhanden sein. Ein echter Mitbestimmungsprozess muss so gestaltet werden, dass keiner Region ein atomares Langzeitlager aufgezwungen werden kann.

zur Stellungnahme …

KLAR! Züri Unterland gegründet

KLAR! Züri Unterland wurde am 4. November 2011 mit folgenden Zielen gegründet:

  •  die Erhaltung eines langfristig intakten Lebensraumes für uns und unsere Nachkommen
  • den Ausstieg aus der Atomenergie;
  • die Schaffung bzw. Erhaltung des demokratischen Mitbestimmungsrechts der betroffenen Bevölkerung in Atomfragen;
  • den Widerstand gegen eine atomare Lagerstätte im Gebiet nördlich Lägern, so wie dies von der Nagra und im aktuellen Verfahren zum Sachplan geologischer Tiefenlager vorgesehen ist.