Archiv der Kategorie: Presse

Atommüll – Endlager verzweifelt gesucht

Gerade rollen sie wieder: Die Castor-Transporte mit dem hochradioaktiven Müll. Und dieser Müll spaltet die Nation. Denn weltweit gibt es kein einziges Endlager für diese Abfälle. Und die beschlossene Verlängerung der AKW-Laufzeiten vergrößert deren Menge noch einmal erheblich. Aber los werden müssen wir den Müll – für mindestens eine Millionen Jahre. Nur wie? Und was genau ist Atommüll eigentlich? Quarks & Co geht diesen Fragen nach und verrät außerdem, welche Rolle die Politik beim Thema Kernenergie spielt und warum die Stromkonzerne an ihrem Müll sogar noch verdienen.

Quarks&Co – Sendung des WDR Fernsehen vom 9.11.2010.

Was für eine Kehrtwende

Zürcher Unterländer vom 11.12.2010: Leserbrief von Susanne Rihs, Vorstandsmitglied KLAR! Züri Unterland.

Da verkündet der Regierungsrat im Jahr 2008 dezidiert und für das Zürcher Volk beruhigend, dass es im Kanton kein Atommüll-Endlager geben dürfe. Schliesslich hätten wir mit dem Flughafen schon genug Lasten zu tragen. Zwei Jahre nach dieser verheissungsvollen Aussage krebst der gleiche Regierungsrat schon wieder zurück und spricht von «ergebnisoffen» gegenüber dem laufenden Auswahlverfahren für ein Atommülllager. Kein Wunder, schliesslich will der Regierungsrat mit seinen zwei SVP-Vertretern im Verwaltungsrat der Axpo ja zwei neue Atomkraftwerke bauen. Im Wissen, dass die Kernenergie die gefährlichste Energiegewinnungsmethode bleibt, nicht CO2-neutral ist und der Atommüll für 1 Million Jahre radioaktiv bleibt und Tausende von Generationen gefährdet. Das Lavieren des Regierungsrates bezüglich des Endlagers zeigt einmal mehr, wie wenig verlässlich Aussagen von Regierungsmitgliedern sind, und welch starken Einfluss Grosskonzerne wie die Axpo auf sie haben.

Atomfilz

Tages Anzeiger vom 7.12.2010: Leserbrief von Felix Böni, Vorstandsmitglied KLAR! Züri Unterland.

Die Zürcher Regierungsräte Markus Kägi und Ernst Stocker sitzen im Axpo-Verwaltungsrat. Axpo beherrscht zusammen mit den anderen AKW-Betreibern die Nagra; diese finanziert für das Anhörungsverfahren den möglichen Standortkanton Zürich, welcher vertreten durch Baudirektor Kägi die Interessen der Bevölkerung in der Standortfrage für das geplante Atommülllager wahrnehmen soll. Das ist Atomfilz! Es kann doch nicht sein, dass die von der Atomindustrie beherrschte und alimentierte Nagra die Behörde bezahlt, welche im Anhörungsverfahren die Interessen der Bevölkerung vertritt. Die Nagra (Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle) muss unabhängig von der Atomindustrie werden, und die Abgaben für die Entsorgung des Atommülls, welche der Konsument mit seiner Stromrechnung bezahlt, sollen vom Bund verwaltet und eingesetzt werden. Erst dann soll ein neuer, glaubwürdiger Entsorgungsnachweis, basierend auf einer sicheren, nachhaltigen Lösung und ohne Abhängigkeit von der Atomindustrie, erarbeitet werden.