DIE SCHWEIZER ATOMAUFSICHT: Wer schützt uns vor dem Super-GAU?

Der Super-GAU in Fukushima konnte tragischerweise nicht verhindert werden. Rückblickend steht unter anderem die japanische Atomaufsicht in der Kritik. Sie sei zu eng mit der Atomindustrie verknüpft, hätte die Warnungen der IAEA ignoriert und damit ihre Schutzaufgabe nicht wahrgenommen. Die Schweizer Atomaufsicht ENSI verkündet bei jeder Gelegenheit, die Schweizer AKW seien sicher. Die Liste der Mängel und Probleme wird allerdings seit Fukushima immer länger. In der Zwischenzeit laufen die alten Schweizer AKW weiter. Kann die Schweizer Atomaufsicht die Sicherheit der Schweizer Bevölkerung gewährleisten? Und wer nimmt die alten AKW vom Netz, bevor es zu spät ist?

  • Wann: Dienstag 24. April 2012, 19.15 Uhr
  • Wo: Pädagogische Hochschule Zürich, Lagerstrasse 5, Zürich (5 Min. vom Hauptbahnhof Zürich, Seite Sihlpost)

Referate und Podiumsdiskussion

  • Referate von Susan Boos, Energiefachjournalistin; Anne Eckhardt, Präsidentin des ENSI-Rats (Eidgenössisches Nuklearsicherheitsinspektorat).
  • Podiumsdiskussion zusätzlich mit Walter Wildi, ehemaliger Präsident der Kommission für die Sicherheit von Atomanlagen KSA; Marcos Buser, Mitglied der Kommission für Nukleare Sicherheit KNS; Geri Müller, Nationalrat und SES-Stiftungsratspräsident

Die Veranstaltung ist gratis. Anmeldung ist erwünscht.

Eine Veranstaltung der Schweizerischen Energiestiftung.

Mitgliederversammlung 2012

Die nächste Mitgliederversammlung findet am 21. März 2012 ab 19:30 Uhr im Restaurant Gottfried-Keller-Stube in Glattfelden statt. Anschliessend begrüssen wir Walter Wildi, Geologie-Professor an der Universität Genf, der uns in seinem öffentlichen Referat kritisch über Sicherheitsaspekte, Standortwahl und Erschliessung der Lagerstätte informiert.

Newsletter Nr. 2 zum möglichen Atommüllager in unserer Region

Liebe Mitglieder von KLAR! Züri Unterland

In den Prozess um das künftige Atommülllager kommt Bewegung!

Am 20. Januar haben Nagra und BFE mögliche Standorte für die Oberflächenanlagen bekannt gegeben, dies obschon ein definitiver Entscheid für ein Lagerstandort frühestens in 10 Jahren zu erwarten ist.

Das geologische Wissen in den verschiedenen Regionen ist mangelhaft und die Experten sind sich nicht einig, wie ein Tiefenlager erschlossen werden soll. Die Nagra möchte eine kilometerlange Rampe, die Kommission für nukleare Sicherheit (KNS) lieber einen möglichst kurzen, senkrechten Stollen.

Doch die im Rahmen der Mitwirkung einberufenen Regionalkonferenzen sollen sich bereits jetzt mit sekundären Aspekten, wie der Lage von Oberflächenanlagen, befassen.

Dabei beeinträchtigen solche politische Akzeptanzfragen, einhergehend mit der verfrühte Nennung der möglichen Standorte für Oberflächenanlagen, die Suche nach dem sichersten Tiefenlager. Zudem sind grundsätzliche Zweifel an der sorgfältigen Standortsuche innerhalb oder in unmittelbarer Nähe der An- und Abflugschneisen des Flughafen Zürich-Kloten angebracht.

Daher fordern wir:

  • Für alle Regionen müssen vergleichbare geologischen Grundlagen vorliegen
  • Ungeklärte Fragen der Erschliessung zwischen Tiefenlager und Oberflächenanlagen müssen geklärt sein
  • Erst dann soll ein Lagerstandort und danach der Ort für die zugehörige Oberflächeninfrastruktur bestimmt werden

Informationen zu den potentiellen Standortarealen für die Oberflächenanlage künftiger geologischer Tiefenlager

Nagra und BFE veranstalten in den kommenden Wochen Informationsanlässe in den Standortgemeinden, eine gute Gelegenheit also, um dort kritische Fragen zu stellen. Für das Gebiet Nördlich Lägern gibt es folgende Anlässe:

  • Rekingen: Donnerstag, 23. Februar 2012, 19.30 Uhr, Mehrzweckhalle
  • Weiach: Dienstag, 28. Februar 2012, 19.30 Uhr, Gemeindesaal
  • Glattfelden: Dienstag, 6. März 2012, 19.30 Uhr, Mehrzweckhalle
  • Hohentengen: Montag, 13. Februar, 19 Uhr, Gemeindehalle

Für die Region Zürich-Nordost fand in Marthalen schon eine solche Veranstaltung statt. Der Landbote titelte tags darauf „Kalte Dusche für Nagra und Bund“. Weitere Details siehe im Bericht.

Verlauf der 2. Regionalkonferenz

Ende November besuchten die Regionalkonferenzteilnehmer von KLAR! Züri Unterland die Wissenstransfermodule «Ethik und die Entsorgung von radioaktiven Abfällen», sowie «Sachplan geologische Tiefenlager – Sicherheit und Verfahren». Dabei wurde uns ein selektives Ethik-Verständnis vorgestellt, welches die Fragen der (noch immer laufenden) Atommüllproduktion gänzlich ausklammerte. Das gleich anschliessend vorgestellte Sachplanverfahren verunmöglichte auch eine vertiefte Auseinandersetzung mit dem Thema.

Die zweite Regionalkonferenz fand am Abend des 15. Dezember in Bülach statt. Dabei wurde das Organisationsreglement aufgrund eines Ordnungsantrags unsererseits ausgiebig diskutiert. Leider wurden unseren inhaltlichen Forderungen z.T. sehr knapp abgelehnt. Es waren dies:

  • Offenlegung der Interessenverbindungen der Regionalkonferenzmitglieder
  • Genehmigung der Leistungsvereinbarung mit dem BFE durch die Regionalkonfrenz
  • Wahl der Medienstelle durch die Regionalkonferenz
  • Änderungen Organisationsreglement – Mehrheitsdefinition

Weitere wichtige Termine

  • 11. März 2012: am Jahrestag von Fukushima findet der Menschenstrom gegen Atom statt. Dieses Jahr in Mühleberg http://www.menschenstrom.ch
  • 21. März 2012, 19:30 Uhr: Mitgliederversammlung KLAR! Züri Unterland in Glattfelden

Vielen Dank für Eure Unterstützung und Euer Interesse auch im 2012. Wir freuen uns, wenn Ihr Zeit findet, die eine oder andere Veranstaltung zu besuchen.

Mit herzlichen Grüssen

Regula Kaeser-Stöckli und Lukas Spuhler
Co-Präsidium KLAR! Züri Unterland

MenschenStrom gegen Atom: Demozug nach Mühleberg am 11. März 2012

Am Jahrestag der Katastrophe von Fukushima findet der dritte MenschenStrom gegen Atom statt. Gemeinsam wandern wir von Gümmenen zum AKW Mühleberg und setzen ein Zeichen gegen die Atomenergie und für die Energiewende.

Die Katastrophe in Fukushima brachte in der schweizerischen Energiepolitik vieles ins Rollen. Bis der beschlossene Atomausstieg verbindlich wird, ist es aber ein langer Weg. Der Druck auf die Entscheidungsträger muss aufrecht erhalten bleiben, damit dieser nicht zur reinen Absichtserklärung verkommt.

Deshalb fordern wir am 11. März die sofortige Abschaltung der Schrottreaktoren Mühleberg und Beznau sowie die Konkretisierung des Atomausstiegs. Die Zukunft ist erneuerbar!

Informationen unter www.menschenstrom.ch

Informationsveranstaltungen zu den möglichen Standorten

Das Bundesamt für Energie führt in unserer Region folgende Informationsveranstaltungen zu den potenziellen Standortarealen für eine Oberflächenanlage zum Tiefenlager durch:

  • Hohentengen: Montag, 13. Februar, 19 Uhr, Gemeindehalle
  • Rekingen: Donnerstag, 23. Februar 2012, 19.30 Uhr, Mehrzweckhalle
  • Weiach: Dienstag, 28. Februar 2012, 19.30 Uhr, Gemeindesaal
  • Glattfelden: Dienstag, 6. März 2012, 19.30 Uhr, Mehrzweckhalle

Dies, obwohl bis heute nicht bekannt ist, wohin das Tiefenlager kommen soll und sich auch die Experten nicht einig sind, wie das Tiefenlager erschlossen werden soll.

Erst den Lagerstandort, dann die Oberflächenanlage!

Medienmitteilung zur heutigen Information des BFE und der NAGRA über die Arealvorschläge für die Oberflächenanlage eines Tiefenlagers:

Heute haben Nagra und BFE Glattfelden, Weiach und Mellikon als Standorte für die Oberflächenanlagen eines Atommülllagers bekannt gegeben. Allerdings weiss bis heute niemand, wo das Tiefenlager zu liegen kommt. Das verkehrte Vorgehen gefährdet damit eine Suche nach dem sichersten Tiefenlagerstandort. Klar! Züri Unterland und die Schweizerische Energie-Stiftung SES verlangen: Erst den Lagerstandort, dann die Oberflächenanlage!

Nachdem die Nagra und das BFE die möglichen Standorte für Oberflächenanlagen bekannt gegeben haben, soll die Bevölkerung der potenziellen Standortgebiete über diese Vorschläge im Rahmen der Mitwirkung diskutieren.

Tiefenlagerstandort frühestens in 10 Jahren

Noch ist nicht  bekannt, an welchem der sechs ausgewählten Standortregionen und wo genau innerhalb dieser, das Tiefenlager gebaut werden könnte. Ein Entscheid über den definitiven Standort des Lagers wird frühestens in 10 Jahren erwartet, denn es sind noch zu viele Fragen offen. Die kürzlich angelaufen  Untersuchungen zeigen, dass insbesondere das geologische Wissen über die meisten Regionen mangelhaft ist. Zudem sind sich Experten und  Gremien noch nicht einmal einig, wie das künftige Tiefenlager erschlossen werden soll: Die Nagra möchte eine kilometerlange Rampe in den Untergrund treiben, die KNS (Kommission für nukleare Sicherheit) hingegen einen möglichst kurzen, senkrechten Stollen.

Verkehrtes Vorgehen gefährdet Sicherheit

Die im Rahmen der Mitwirkung einberufenen Regionalkonferenzen sollen sich nun mit sekundären Aspekten wie den Standorten für die Oberflächenanlangen befassen. Dabei kommen politische Akzeptanzfragen der Suche nach dem sichersten Tiefenlagerstandort in die Quere.

Verschiedene Experten sind der Meinung, dass die sicherere Variante für einen Zugang zum künftigen Tiefenlager ein Schacht sei, denn damit wird die Beeinträchtigung der umliegenden geologischen Schichtungen so klein wie möglich gehalten. Mit dem gewählten Verfahren wird es aber kaum möglich sein, dass die Oberflächenanlage und das Tiefenlager genau übereinander zu liegen kommen – die beste Variante wird also von vornherein verunmöglicht.

Riskante Lage unter An- und Abflugschneisen

Die Platzierung  der Oberflächenanlagen innerhalb oder in unmittelbarer Nähe der An- und Abflugschneisen des Flughafen Zürich-Kloten ist unverantwortlich und zeigt, wie unsorgfältig die Standorte ausgesucht wurden. In der Oberflächenanlage werden die Brennelemente umgeladen und in der sogenannten heissen Zelle von den Transportbehältern in die Endlagerbehälter umgepackt. Das Risiko eines Flugzeugabsturzes auf sensible Bereiche der Anlage  und einer möglichen Freisetzung radioaktiver Stoffe ist viel zu hoch. Kombinierte Karte Oberflächenanlage und Flugbewegungen …

Stellungnahme «12 Fragen der Atommüllentsorgung»:

www.energiestiftung.ch/files/textdateien/energiethemen/atomenergie/stellungnahme_atommuell-ungeloest_web.pdf

KLAR! Züri Unterland

Rückfragen:

Co-Präsidium KLAR! Züri Unterland

Regula Kaeser-Stöckli +41 79 505 67 38
Lukas Spuhler +41 76 414 19 00

KLAR! Züri Unterland
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