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Mitgliederversammlung vom 21. März 2012

Am 21. März fand die 2. Mitgliederversammlung von KLAR! Züri Unterland statt. Nach dem statuarischen Teil referierte Geologieprofessor Walter Wildi vor dem zahlreich erschienenen Publikum über die geplanten Lagerstandorte und die Erschliessung des zukünftigen Atommüll-Tiefenlagers. Seine Hauptkritikpunkte waren das unausgereifte Lagerkonzept, die Platzierung über dem Grundwasser, das Verpacken vor Ort, welches eine heisse Zelle benötigt, sowie die vorgesehene Erschliessung des Tiefenlagers mit einer Rampe anstatt einem Schacht. Auch bemängelte er das Sachplanverfahren, mit welchem zuerst die Oberflächenstandorte gesucht werden, bevor überhaupt bekannt ist, wo das Tiefenlager einst liegen soll. Seine Devise ist Sicherheit über alles, auch wenn Ingenieure behaupten, sie hätten alles im Griff.

Hier zu der Präsentation von Walter Wildi und hier zum Zeitungsbericht im Zürcher Unterländer. Dieser Bericht geht jedoch nur sehr beschränkt auf die spannende Diskussion ein, und gibt ein verzerrtes Bild wieder. Darum veröffentlichte der Zürcher Unterländer am 31. März 2012 noch ein Interview mit Walter Wildi.

Mitgliederversammlung 2012

Die nächste Mitgliederversammlung findet am 21. März 2012 ab 19:30 Uhr im Restaurant Gottfried-Keller-Stube in Glattfelden statt. Anschliessend begrüssen wir Walter Wildi, Geologie-Professor an der Universität Genf, der uns in seinem öffentlichen Referat kritisch über Sicherheitsaspekte, Standortwahl und Erschliessung der Lagerstätte informiert.

Newsletter Nr. 2 zum möglichen Atommüllager in unserer Region

Liebe Mitglieder von KLAR! Züri Unterland

In den Prozess um das künftige Atommülllager kommt Bewegung!

Am 20. Januar haben Nagra und BFE mögliche Standorte für die Oberflächenanlagen bekannt gegeben, dies obschon ein definitiver Entscheid für ein Lagerstandort frühestens in 10 Jahren zu erwarten ist.

Das geologische Wissen in den verschiedenen Regionen ist mangelhaft und die Experten sind sich nicht einig, wie ein Tiefenlager erschlossen werden soll. Die Nagra möchte eine kilometerlange Rampe, die Kommission für nukleare Sicherheit (KNS) lieber einen möglichst kurzen, senkrechten Stollen.

Doch die im Rahmen der Mitwirkung einberufenen Regionalkonferenzen sollen sich bereits jetzt mit sekundären Aspekten, wie der Lage von Oberflächenanlagen, befassen.

Dabei beeinträchtigen solche politische Akzeptanzfragen, einhergehend mit der verfrühte Nennung der möglichen Standorte für Oberflächenanlagen, die Suche nach dem sichersten Tiefenlager. Zudem sind grundsätzliche Zweifel an der sorgfältigen Standortsuche innerhalb oder in unmittelbarer Nähe der An- und Abflugschneisen des Flughafen Zürich-Kloten angebracht.

Daher fordern wir:

  • Für alle Regionen müssen vergleichbare geologischen Grundlagen vorliegen
  • Ungeklärte Fragen der Erschliessung zwischen Tiefenlager und Oberflächenanlagen müssen geklärt sein
  • Erst dann soll ein Lagerstandort und danach der Ort für die zugehörige Oberflächeninfrastruktur bestimmt werden

Informationen zu den potentiellen Standortarealen für die Oberflächenanlage künftiger geologischer Tiefenlager

Nagra und BFE veranstalten in den kommenden Wochen Informationsanlässe in den Standortgemeinden, eine gute Gelegenheit also, um dort kritische Fragen zu stellen. Für das Gebiet Nördlich Lägern gibt es folgende Anlässe:

  • Rekingen: Donnerstag, 23. Februar 2012, 19.30 Uhr, Mehrzweckhalle
  • Weiach: Dienstag, 28. Februar 2012, 19.30 Uhr, Gemeindesaal
  • Glattfelden: Dienstag, 6. März 2012, 19.30 Uhr, Mehrzweckhalle
  • Hohentengen: Montag, 13. Februar, 19 Uhr, Gemeindehalle

Für die Region Zürich-Nordost fand in Marthalen schon eine solche Veranstaltung statt. Der Landbote titelte tags darauf „Kalte Dusche für Nagra und Bund“. Weitere Details siehe im Bericht.

Verlauf der 2. Regionalkonferenz

Ende November besuchten die Regionalkonferenzteilnehmer von KLAR! Züri Unterland die Wissenstransfermodule «Ethik und die Entsorgung von radioaktiven Abfällen», sowie «Sachplan geologische Tiefenlager – Sicherheit und Verfahren». Dabei wurde uns ein selektives Ethik-Verständnis vorgestellt, welches die Fragen der (noch immer laufenden) Atommüllproduktion gänzlich ausklammerte. Das gleich anschliessend vorgestellte Sachplanverfahren verunmöglichte auch eine vertiefte Auseinandersetzung mit dem Thema.

Die zweite Regionalkonferenz fand am Abend des 15. Dezember in Bülach statt. Dabei wurde das Organisationsreglement aufgrund eines Ordnungsantrags unsererseits ausgiebig diskutiert. Leider wurden unseren inhaltlichen Forderungen z.T. sehr knapp abgelehnt. Es waren dies:

  • Offenlegung der Interessenverbindungen der Regionalkonferenzmitglieder
  • Genehmigung der Leistungsvereinbarung mit dem BFE durch die Regionalkonfrenz
  • Wahl der Medienstelle durch die Regionalkonferenz
  • Änderungen Organisationsreglement – Mehrheitsdefinition

Weitere wichtige Termine

  • 11. März 2012: am Jahrestag von Fukushima findet der Menschenstrom gegen Atom statt. Dieses Jahr in Mühleberg http://www.menschenstrom.ch
  • 21. März 2012, 19:30 Uhr: Mitgliederversammlung KLAR! Züri Unterland in Glattfelden

Vielen Dank für Eure Unterstützung und Euer Interesse auch im 2012. Wir freuen uns, wenn Ihr Zeit findet, die eine oder andere Veranstaltung zu besuchen.

Mit herzlichen Grüssen

Regula Kaeser-Stöckli und Lukas Spuhler
Co-Präsidium KLAR! Züri Unterland

Informationsveranstaltungen zu den möglichen Standorten

Das Bundesamt für Energie führt in unserer Region folgende Informationsveranstaltungen zu den potenziellen Standortarealen für eine Oberflächenanlage zum Tiefenlager durch:

  • Hohentengen: Montag, 13. Februar, 19 Uhr, Gemeindehalle
  • Rekingen: Donnerstag, 23. Februar 2012, 19.30 Uhr, Mehrzweckhalle
  • Weiach: Dienstag, 28. Februar 2012, 19.30 Uhr, Gemeindesaal
  • Glattfelden: Dienstag, 6. März 2012, 19.30 Uhr, Mehrzweckhalle

Dies, obwohl bis heute nicht bekannt ist, wohin das Tiefenlager kommen soll und sich auch die Experten nicht einig sind, wie das Tiefenlager erschlossen werden soll.

Erst den Lagerstandort, dann die Oberflächenanlage!

Medienmitteilung zur heutigen Information des BFE und der NAGRA über die Arealvorschläge für die Oberflächenanlage eines Tiefenlagers:

Heute haben Nagra und BFE Glattfelden, Weiach und Mellikon als Standorte für die Oberflächenanlagen eines Atommülllagers bekannt gegeben. Allerdings weiss bis heute niemand, wo das Tiefenlager zu liegen kommt. Das verkehrte Vorgehen gefährdet damit eine Suche nach dem sichersten Tiefenlagerstandort. Klar! Züri Unterland und die Schweizerische Energie-Stiftung SES verlangen: Erst den Lagerstandort, dann die Oberflächenanlage!

Nachdem die Nagra und das BFE die möglichen Standorte für Oberflächenanlagen bekannt gegeben haben, soll die Bevölkerung der potenziellen Standortgebiete über diese Vorschläge im Rahmen der Mitwirkung diskutieren.

Tiefenlagerstandort frühestens in 10 Jahren

Noch ist nicht  bekannt, an welchem der sechs ausgewählten Standortregionen und wo genau innerhalb dieser, das Tiefenlager gebaut werden könnte. Ein Entscheid über den definitiven Standort des Lagers wird frühestens in 10 Jahren erwartet, denn es sind noch zu viele Fragen offen. Die kürzlich angelaufen  Untersuchungen zeigen, dass insbesondere das geologische Wissen über die meisten Regionen mangelhaft ist. Zudem sind sich Experten und  Gremien noch nicht einmal einig, wie das künftige Tiefenlager erschlossen werden soll: Die Nagra möchte eine kilometerlange Rampe in den Untergrund treiben, die KNS (Kommission für nukleare Sicherheit) hingegen einen möglichst kurzen, senkrechten Stollen.

Verkehrtes Vorgehen gefährdet Sicherheit

Die im Rahmen der Mitwirkung einberufenen Regionalkonferenzen sollen sich nun mit sekundären Aspekten wie den Standorten für die Oberflächenanlangen befassen. Dabei kommen politische Akzeptanzfragen der Suche nach dem sichersten Tiefenlagerstandort in die Quere.

Verschiedene Experten sind der Meinung, dass die sicherere Variante für einen Zugang zum künftigen Tiefenlager ein Schacht sei, denn damit wird die Beeinträchtigung der umliegenden geologischen Schichtungen so klein wie möglich gehalten. Mit dem gewählten Verfahren wird es aber kaum möglich sein, dass die Oberflächenanlage und das Tiefenlager genau übereinander zu liegen kommen – die beste Variante wird also von vornherein verunmöglicht.

Riskante Lage unter An- und Abflugschneisen

Die Platzierung  der Oberflächenanlagen innerhalb oder in unmittelbarer Nähe der An- und Abflugschneisen des Flughafen Zürich-Kloten ist unverantwortlich und zeigt, wie unsorgfältig die Standorte ausgesucht wurden. In der Oberflächenanlage werden die Brennelemente umgeladen und in der sogenannten heissen Zelle von den Transportbehältern in die Endlagerbehälter umgepackt. Das Risiko eines Flugzeugabsturzes auf sensible Bereiche der Anlage  und einer möglichen Freisetzung radioaktiver Stoffe ist viel zu hoch. Kombinierte Karte Oberflächenanlage und Flugbewegungen …

Stellungnahme «12 Fragen der Atommüllentsorgung»:

www.energiestiftung.ch/files/textdateien/energiethemen/atomenergie/stellungnahme_atommuell-ungeloest_web.pdf

KLAR! Züri Unterland

Rückfragen:

Co-Präsidium KLAR! Züri Unterland

Regula Kaeser-Stöckli +41 79 505 67 38
Lukas Spuhler +41 76 414 19 00

KLAR! Züri Unterland
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