Erst den Lagerstandort, dann die Oberflächenanlage!

Medienmitteilung zur heutigen Information des BFE und der NAGRA über die Arealvorschläge für die Oberflächenanlage eines Tiefenlagers:

Heute haben Nagra und BFE Glattfelden, Weiach und Mellikon als Standorte für die Oberflächenanlagen eines Atommülllagers bekannt gegeben. Allerdings weiss bis heute niemand, wo das Tiefenlager zu liegen kommt. Das verkehrte Vorgehen gefährdet damit eine Suche nach dem sichersten Tiefenlagerstandort. Klar! Züri Unterland und die Schweizerische Energie-Stiftung SES verlangen: Erst den Lagerstandort, dann die Oberflächenanlage!

Nachdem die Nagra und das BFE die möglichen Standorte für Oberflächenanlagen bekannt gegeben haben, soll die Bevölkerung der potenziellen Standortgebiete über diese Vorschläge im Rahmen der Mitwirkung diskutieren.

Tiefenlagerstandort frühestens in 10 Jahren

Noch ist nicht  bekannt, an welchem der sechs ausgewählten Standortregionen und wo genau innerhalb dieser, das Tiefenlager gebaut werden könnte. Ein Entscheid über den definitiven Standort des Lagers wird frühestens in 10 Jahren erwartet, denn es sind noch zu viele Fragen offen. Die kürzlich angelaufen  Untersuchungen zeigen, dass insbesondere das geologische Wissen über die meisten Regionen mangelhaft ist. Zudem sind sich Experten und  Gremien noch nicht einmal einig, wie das künftige Tiefenlager erschlossen werden soll: Die Nagra möchte eine kilometerlange Rampe in den Untergrund treiben, die KNS (Kommission für nukleare Sicherheit) hingegen einen möglichst kurzen, senkrechten Stollen.

Verkehrtes Vorgehen gefährdet Sicherheit

Die im Rahmen der Mitwirkung einberufenen Regionalkonferenzen sollen sich nun mit sekundären Aspekten wie den Standorten für die Oberflächenanlangen befassen. Dabei kommen politische Akzeptanzfragen der Suche nach dem sichersten Tiefenlagerstandort in die Quere.

Verschiedene Experten sind der Meinung, dass die sicherere Variante für einen Zugang zum künftigen Tiefenlager ein Schacht sei, denn damit wird die Beeinträchtigung der umliegenden geologischen Schichtungen so klein wie möglich gehalten. Mit dem gewählten Verfahren wird es aber kaum möglich sein, dass die Oberflächenanlage und das Tiefenlager genau übereinander zu liegen kommen – die beste Variante wird also von vornherein verunmöglicht.

Riskante Lage unter An- und Abflugschneisen

Die Platzierung  der Oberflächenanlagen innerhalb oder in unmittelbarer Nähe der An- und Abflugschneisen des Flughafen Zürich-Kloten ist unverantwortlich und zeigt, wie unsorgfältig die Standorte ausgesucht wurden. In der Oberflächenanlage werden die Brennelemente umgeladen und in der sogenannten heissen Zelle von den Transportbehältern in die Endlagerbehälter umgepackt. Das Risiko eines Flugzeugabsturzes auf sensible Bereiche der Anlage  und einer möglichen Freisetzung radioaktiver Stoffe ist viel zu hoch. Kombinierte Karte Oberflächenanlage und Flugbewegungen …

Stellungnahme «12 Fragen der Atommüllentsorgung»:

www.energiestiftung.ch/files/textdateien/energiethemen/atomenergie/stellungnahme_atommuell-ungeloest_web.pdf

KLAR! Züri Unterland

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